Russlands Geheimwaffe? Nordkoreanische Soldaten treten in den Kampf in Europa ein

Ukrainische Beamte sagten am Montag, dass ihre Truppen erstmals seit ihrer Entsendung durch Russland in die westliche Region Kursk auf nordkoreanische Soldaten geschossen hätten.

Die Zusammenstöße markieren das erste direkte Eingreifen einer ausländischen Armee seit Beginn der russischen Invasion der Ukraine im Jahr 2022 sowie eine Ausweitung des bereits größten Landkriegs in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg.

„Die ersten militärischen Einheiten der DVRK [Demokratische Volksrepublik Korea] sind bereits in Kursk unter Beschuss geraten“, sagte Andriy Kovalenko, der oberste Gegen-Desinformationsbeamte der Ukraine im Nationalen Sicherheitsrat, auf Telegram. Ein hochrangiger ukrainischer Geheimdienstbeamter bestätigte das militärische Engagement gegenüber der Financial Times, lehnte es jedoch ab, weitere Details zu nennen.

In Kiew sagte Außenminister Andrii Sybiha, er habe mit seiner deutschen Amtskollegin Annalena Baerbock die „Notwendigkeit entschlossenen Handelns“ angesichts der zunehmenden Beteiligung Nordkoreas am Krieg diskutiert.

„Wir fordern Europa auf zu erkennen, dass die Truppen der DVRK jetzt einen aggressiven Krieg in Europa gegen einen souveränen europäischen Staat führen“, sagte Sybiha auf einer Pressekonferenz.

Die USA rügten am Montag Russland und China im UN-Sicherheitsrat dafür, dass sie Nordkorea „schamlos schützen“ und ermutigen. Südkorea und die EU verurteilten ebenfalls die Entsendung…   und äußerten Bedenken, dass Russland Nordkorea mit Übertragungen von nuklearer und ballistischer Technologie belohnen könnte.

Ein weiterer hochrangiger ukrainischer Beamter sagte der FT, dass Moskau bereits militärische Technologien an Pjöngjang liefere, um bei seinen Raketenprogrammen zu helfen, sowie „Geld“.

In Moskau traf der russische Präsident Wladimir Putin am Montag Nordkoreas Außenministerin Choe Son-hui im Kreml.

Putin hat den Einsatz nordkoreanischer Truppen nicht bestätigt, deutete jedoch letzten Monat darauf hin, dass er unter die Sicherheitsbestimmungen des Vertrags falle.

US- und südkoreanische Beamte bestätigten letzte Woche die Einschätzung der Ukraine, dass etwa 8.000 nordkoreanische Soldaten letzten Monat nach Kursk geschickt wurden, um der russischen Armee zu helfen, ukrainische Truppen aus Gebieten zu vertreiben, die sie seit August besetzt haben. Hochrangige ukrainische Geheimdienstbeamte sagten der FT, dass die Truppen in Kasernen etwa 50 km von der ukrainischen Grenze entfernt seien und sich darauf vorbereiteten, innerhalb von „Tagen“ in den Kampf einzutreten.